Windrose

Woher kommt eigentlich der Wind?

Was ist eine Windrose? – Jeder Seemann kennt sie: Sie zeigt die 4 Himmelsrichtungen an und man kann sehen, woher der Wind weht! Aber warum der Name „Rose“? Jede Rose hat doch, genetisch bedingt, 5 Blütenblätter….

Also machte sich Ulrike de Buhr von der Kunstschule Kiebitz Gedanken und schmiedete den Plan: Es gibt 5 Himmelsrichtungen!

Mit nachstehendem Text und beigefügtem Bild bewarb sich die KUNSTSCHULE KIEBITZ bei der Ausschreibung für die Verweilstationen an der Langsamstraße.

Ulrike de Buhr:

2011 entstand der Plan

Ulrike de Buhr: An der Langsamstraße gibt es viel Wind und freie Sicht – und ab und zu auch einen Heckenrosenstrauch am Wegesrand. Eine daher gewehte Windrose als Rastplatz am Weg liegt da irgendwie nahe. An einem Platz mit freier Sicht in alle Himmelsrichtungen könnte eine begeh- und besitzbare Windrose von mindestens 4 m Durchmesser aus Beton entstehen. Selbstverständlich soll es eine echte Windrose sein, also eine mit fünf Blütenblättern (denn jede Rose hat bekanntlich mindestens fünf Blätter). Klar, dass diese Windrose fünf Himmelsrichtungen anzeigt und nicht vier, wie all die falschen Windrosen, die man sonst so sieht. Auf dem Fruchtknoten der Rose können fünf Personen bequem sitzen, in die fünf Himmelsrichtungen blicken und sich den Wind um die Nase wehen lassen oder aber die Windrosenblätter unter ihren Füßen genauer betrachten und dabei allerlei entdecken. Die Blätter sind mit Keramikplatten, Plättchen und Natursteinen mosaikartig befliest. Jedes Rosenblatt hat eine andere Farbgebung. In die Platten sind unterschiedliche Bilder und Zeichen eingeritzt. Auf einigen steht auch etwas geschrieben – Namen von Menschen, Tieren und Orten. Auf dem blau-weißen Rosenblatt, das nach Nordwest weist, steht möglicherweise Grönland oder Island. Man erkennt darauf vielleicht Eisberge, Buckelwale oder einen Motorschlitten. Auf dem gelb-roten Blatt, das in östlicher Richtung weist, kann man dagegen völlig andere Dinge entdecken, z.B. chinesische Schriftzeichen… Und was entdeckt man auf dem Fruchtknotensitz zwischen den gelben Staubgefäßen? Wahrscheinlich die Namen der fünf Himmelsrichtungen. Aber nein, die müssen doch erst noch erfunden werden..

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Eine großartige Idee!

Diese Verweilstation sollte man mit aufnehmen. Schon beim ersten Gespräch legte die Künstlerin Ulrike de Buhr ihre Karten offen:

„Natürlich wird sie gestaltet auch von Menschen mit Behinderungen! – Sie bietet Workschops an und denkt an Beschäftigte aus der Schongruppe, Seniorengruppe und Produktion der GPS-Werkstatt Jever!“

Das macht Sinn – stelle man sich nur mal vor, sie besuchen ihre Kollegen in Barkel oder wollen zum Café Suutje und können stolz erklären: „Das, das  habe ich geschaffen!“

Wir wollen also  gespannt sein, was alles daraus wird.   (siehe auch: Bildergalerie)

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Vorbereitung: Direkt gegenüber vom Spülfeld an der Langsamstraße soll sie hin: Die „Windrose“- bald 4 mtr im Durchmesser.

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Fa. Bunte aus Papenburg spendete den Sand: 12 qbm sind im Nu abgeladen.

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Nachdem der Sand planiert wurde, kann man auf dem Platz schon was erkennen.

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Na, kann man auch erkennen, welches Thema („Himmelsrichtung“) die Töpfergruppe um Helga + Marion (die Teenies) sich ausgesucht haben…?

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Mit dem Rüttler verdichtet Arthur den Sand optimal. Da wird das Rosenblatt nicht so einfach wegsacken… ..

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… und am 17. Oktober wird sie enthüllt, dieses über 12m² große Teil.

2012 ging es zur Sache

Über mehrere Monate gestalteten insgesamt 80 Menschen mit und ohne Behinderung (drei Gruppen der GPS und drei Gruppen der Lebensweisen mit ihren Betreuer/innen) in Kursen und Workshops der Kunstschule Kiebitz Jever mit Ulrike de Buhr und Ina Reesing die Bilderfliesen. Unzählige Tonplatten und Plättchen wurden geformt, beritzt und beschriftet, mit Keramikglasur bemalt und im Töpferofen gebrannt. Die Arbeitsgruppen überlegten sich für jedes Windrosenblatt passende Motive, Beschriftungen und Farbzusammenstellungen. Denn es sollten schließlich all die interessanten Dinge hinterm Horizont, die man sehen würde, wenn man nur weit genug sehen könnte, auf den Windrosenblättern zu entdecken sein – aber sehen sie selbst die Freude in der Bildergalerie …

Die Herstellung im Einzelnen:

Gestaltung Bilderfliesen

Teenies-Gruppe und Twenties-Gruppe der Lebensweisen (Südsee-Blatt und Ostasien-Blatt)
GPS- Schongruppe und GPS- Seniorengruppe (Polarmeer-Blatt und Amerikablatt)
GPS- Produktionsgruppen (Afrika-Blatt)
Gartengruppe der Lebensweisen (Mittelteil und Namen für die fünf Himmelsrichtungen)

Zusammenfügen und Gestaltung des Großen ganzen

Ulrike, Helga und Edzard de Buhr sowie Jan de Buhr,  Johannes Groß, Peter Finkenstädt, Ina Reesing, Arthur Keterling, Bernd Franke.

Partner und Förderer

Stadt Schortens, VHS Friesland Wittmund, GPS Werkstatt Barkel, Andreas Reiberg, die  Ja-Wir Stiftungen, LzO – Jever, E.ON Kraftwerke, Arvato direct services, Nordfrost, Bunte/ Papenburg, Bargen-Baustoffe sowie Aktion Mensch

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DAS GEHEIMNIS ISR GELÜFTET!

Die größte Windrose der Welt mit 5 Himmelsrichtungen.

Mehr Bilder in der  Bildergalerie .